Donnerstag, 14. Juli 2011

Der WWF und seine Gründer - Was Eliten unter Umweltschutz verstehen

Wenn man sich nach den Wurzeln des WWF's erkundigt, bringt man Erstaunliches in Erfahrung. Am 11. September 1961 wurde der Verein von Leuten aus dem Eliteclub „1001 Club“ finanziert und gegründet. Die Geschichte über die WWF-Erschaffer ist eine, die die Organisation lieber im Hintergrund lassen möchte. Dies hat gute Gründe, denn es gibt unschöne Verbindungen zu den Bilderberg-Konferenzen, Eugenik, Grosswildjagden, Schmiergeldaffären und sogar zum Nationalsozialismus, welche dem Ruf des gemeinnützigen Vereins geschadet haben. Doch wie gemeinnützig kann ein Verein sein, deren Präsidenten solche Aktivitäten verfolgen? Tatsächlich scheint die Rufschädigung des WWF's nicht ganz unbegründet, denn Vorwürfe erhärten sich auch um die Aktivitäten des Vereins selbst - wegen Verwicklungen in Korruption, verdeckte Kriegsführung und der Abholzung des kongolesischen Regenwaldes. Hat die Mentalität der Gründer den Verein derartig geprägt? Wearechange.ch recherchierte.

Prinz BernhardVon 1970 bis 1977 war Prinz Bernhard, ehemaliger Grosswildjäger, Präsident des WWF. Prinz Bernhard diente im 2. Weltkrieg als SS-Offizier, bevor er sich in die holländische Königsfamilie einheiratete. 1954 gründete Prinz Bernhard die Bilderberg-Gruppe. Die Bilderberg-Konferenzen sind private Geheimtreffen von einflussreichen Personen aus Politik, Bankenwesen, Wirtschaft, Militär, Gewerkschaften, Medien, Geheimdiensten, Hochadel und Hochschulen, welche jährlich abgehalten werden. Es handelt sich dabei um den elitärsten bekannten Machtzirkel, der bis heute noch existiert und weitgehend im Verborgenen arbeitet. Prinz Bernhard war auch in den so genannten Lockheedskandal verwickelt, bei dem der US-amerikanische Konzern Schmiergelder von 1,1 Millionen Dollar dafür zahlte, dass Flugzeuge vom Typ Starfighter F-104 für die niederländische Luftwaffe gekauft wurden. Er zog sich daraufhin von allen öffentlichen Ämtern zurück. Sein Nachfolger als Präsident des WWF wurde Prinz Philip. 1988 verkauften Prinz Bernhard und die Königinmutter Juliana zwei Gemälde aus ihrer Privatsammlung, um Geld für den WWF zu sammeln. Die Gemälde wurden für 700'000 Pfund verkauft, welche auf ein Schweizer Bankkonto des WWF einbezahlt wurden. Kurz darauf im Jahre 1989 transferierte Charles de Haes, damaliger Generaldirektor des WWF, 500'000 Pfund zurück an Prinz Bernhard – wie de Haes erklärte, für ein „privates Projekt“. 1991 meldeten Zeitungen, dass mit dem Geld überwiegend britische Söldner angeworben wurden. 1995 rief der erste schwarze südafrikanische Präsident Nelson Mandela die Kumleben-Kommission ins Leben, die neben anderen Fragen die Rolle des WWF in der Zeit der Apartheid in Südafrika ermitteln sollte. Im Untersuchungsbericht wurde angedeutet, dass die Söldner von der Operation Lock (eng. „Projekt Schloss“) Anschläge auf ANC-Mitglieder geplant hatten. Dazu hatten sie sogar militärische Trainingscamps in den Naturschutzreservaten eingerichtet, in denen Kämpfer ausgebildet wurden. Obwohl Prinz Bernhard niemals in diesem Zusammenhang angeklagt wurde, schadete auch das „Projekt Schloss“ dem Ruf des WWF's weiter.

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