Mittwoch, 27. Juli 2011

Euro-Krise: Italiener plündern ihre Konten

Die Griechen tun es, die Iren tun es - und jetzt die Italiener. Sie ziehen Geld von ihren Konten ab – und legen es bei Tessiner Banken und in Dresdner Immobilien an. Das könnte Frankreich vor Probleme stellen.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das wissen viele Anleger in Euro-Land dieser Tage – nicht nur in Deutschland.Trotz weiterer Schritte zur Lösung der griechischen Tragödie ist das Gemeinschaftsprojekt Euro noch lange nicht gerettet. Hierzulande trauen nur noch 13 Prozent der Bürger dem Euro – in anderen Ländern wie Italien dürfte die Zustimmung kaum höher sein. Das Misstrauen gegenüber der eigenen Währung hat von Mailand bis Palermo schon Tradition. Wenn es in Italien brennt, dann schaffen die einheimischen Anleger ihr Geld vor allem ins benachbarte, italienischsprachige Tessin in der Südschweiz. Dort werden etwa 400 Milliarden Franken Vermögen verwaltet – mindestens die Hälfte stammt derzeit von italienischen Kunden. 2009 und im vergangenen Jahr flossen zunächst wegen der Steueramnestie für italienische Schwarzgeldsünder 25 Milliarden Euro aus der Schweiz ab, besonders aus dem Tessin.