Sonntag, 14. August 2011

Die Schweiz im Würgegriff der Grosskonzerne

Ein Thema das viele Schweizer beschäftigt ist die Frage, warum sinken nicht die Preise für Importprodukte, wenn der Euro gegenüber dem Franken so gefallen ist? Wieso zahlt der Schweizer Konsument doppelt so viel für die gleichen Markenartikel im Vergleich zur Eurozone? Wer macht den grossen Profit an der Währungs- differenz? Wir kennen jetzt die Antwort, es sind die ausländischen Grosskonzerne, die Markenhersteller, welche ihre Importpreise nicht senken. Sie weigern sich den Währungsvorteil an die Grossverteiler weiterzugeben, schröpfen die Schweizer wie es nur geht.

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat eine Liste mit Importprodukten präsentiert, welche in der Schweiz gegenüber dem Ausland stark überteuert sind. Dazu gehören Kleider und Schuhe ebenso wie Kosmetik, Möbel, Software, Autozubehör und Kinderartikel. Die SKS kaufte daraufhin in Deutschland und Frankreich eine Auswahl von rund 150 Produkten ein und rechnete die Preise zum gegenwärtigen Kurs in Franken um. Das Ergebnis zeigt, die Schweizer werden mit überhöhten Preisen abgezockt. Der Preisunterschied zum Ausland beträgt laut der SKS im Durchschnitt 90 Prozent.

Ein Beispiel. Das Waschmittel Persil Megaperls 1,215kg kostet bei Schlecker 5,99 Euro, was bei einem Kurs der nahe der Parität ist auch so in Franken lauten müsste. Der Verkaufspreis im Coop lautet aber 12,90 Franken, ein Verteuerung von 120 Prozent. Das heisst, der deutsche Konsumgüterhersteller Henkel mit Sitz in Düsseldorf kassiert einen gigantischen Gewinn. Dabei ist die Mehrwertsteuer in der Schweiz nur 8 Prozent (in Deutschland 19 Prozent) und deshalb müssten die Produkte sogar günstiger als in Deutschland sein.