Dienstag, 9. August 2011

Gesichtserkennung reloaded: Anonymität fast unmöglich

Gesichtserkennung

Gesichtserkennung

Drei Forscher stellten am 4. August auf der Konferenz Black Hat USA vor, wie man ohne zusätzliche Software Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennen kann, von denen zumindest ein beschriftetes Foto im Web exisitert. Doch das ist nicht alles. Den Fotos können mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Kreditwürdigkeit, Interessen und andere Informationen zugeordnet werden ohne die Person zu kennen.

Alessandro Acquisti, Ralph Gross und Fred Stutzman stellten zu Beginn ihrer Präsentation klar, dass es die Gesichtserkennung von Computern bereits seit den 60er Jahren gibt. Im Vergleich zu Menschen erkennen diese die Personen zwar bis heute wesentlich schlechter, möglich es aber dennoch. Die entsprechende Software hat sich im Laufe der Jahre natürlich deutlich verbessert. Während die führende Software im Jahr 1997 noch eine Fehlerquote von 0,54 hatte, lag diese im Jahr 2006 nur noch bei 0,001. Im Sicherheitsbereich und Web 2.0 hat die automatische Gesichtserkennung mittlerweile eine große Rolle übernommen. Man denke nur an Facebook, wo Gesichtserkennung für die Identifizierung von Mitgliedern des sozialen Netzwerks eingesetzt wird. Das Thema wird immer wichtiger, zumal monatlich derzeit 2,5 Milliarden Fotos alleine von Facebook-Usern hochgeladen werden. Dazu kommen unzählige identifizierte Fotos bei anderen sozialen Netzwerken wie Xing, MeinVZ, LinkedIn, Google+ etc., die man für einen Abgleich der noch nicht erkannten Personen einsetzen kann. In Verbindung mit Cloud Computing kann die Identifikation sogar per Smartphone durchgeführt werden. Die drei Forscher warnen davor, dass man mit dieser Methode auch Fußgänger auf der Straße problemlos identifizieren und diesen alle im Internet verfügbaren Daten über die jeweilige Person zuordnen kann. Acquisti, Gross und Stutzman sprechen in diesem Zusammenhang von einer "Real ID Infrastuktur", die momentan völlig unreguliert ist.


Weiterlesen...