Sonntag, 7. August 2011

STRASSENSCHLACHTEN IN LONDON "Es sieht wirklich schlimm aus"

Nachdem am Donnerstag ein 29-jähriger von der Polizei getötet wurde, kam es Sonntagnacht im Londoner Stadtteil Tottenham zu schweren Unruhen. Autos, ein Bus und mehrere Gebäude brannten.

Ein Augenzeuge fühlte sich "wie im Krieg": Ein britischer Polizeibeamte Sonntagnacht in Tottenham. Bild: dapd

LONDON dapd/dpa/rtr | Bei schweren Ausschreitungen nach dem Tod eines 29-Jährigen durch eine Polizeikugel sind in London mehrere Menschen verletzt worden. Aufgebrachte Bewohner des Stadtteils Tottenham setzten in der Nacht zum Sonntag mindestens zwei Polizeiwagen, einen Doppeldeckerbus sowie mehrere Gebäude in Brand. Schaufenster wurden eingeschlagen und Geschäfte geplündert.

Die gewaltsamen Proteste brachen aus, nachdem am Donnerstag ein Mann bei einer Schießerei mit der Polizei getötet wurde. Nach Polizeiangaben hatte der Mann aus einem Taxi heraus das Feuer eröffnet. Die Angehörigen glauben das aber nicht.

Am Samstag versammelten sich mindestens 300 Menschen vor der Polizeiwache in dem nördlichen Londoner Stadtteil. Teilnehmer der Proteste sprachen von bis zu 500 wütenden Anwohnern, die in Sprechchören "Gerechtigkeit" forderten.

Die zunächst friedlichen Proteste schlugen dann in Gewalt um, die teilweise bis zum Sonntagmorgen anhielt. "Es sieht wirklich schlimm aus", sagte der 46-jährige Anwohner David Akinsanya. "Da brennen zwei Polizeiautos, ich fühle mich unsicher." Ein anderer Augenzeuge erzählte, er habe sich "wie im Krieg" gefühlt.

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